Jungvölker - die Grundlage erfolgreicher Imkerei

Immer wieder hat es sich gezeigt, dass diejenigen Völker am besten im Honigertrag abschnitten und am wenigsten Arbeit machten, die im Vorjahr als Ableger neu erstellt wurden. Und wenn Sie selbst Aufschreibungen machen und vergleichen, werden Sie auch feststellen, dass es immer die Jungvölker sind, die im Durchschnitt den besten Ertrag bringen. Außerdem - und das ist sicher auch ein Grund des Erfolges - sind in Jungvölker eingeweiselte bzw. dort aufgewachsene Königinnen weniger gefährdet, einer Umweiselung durch das Volk zum Opfer zu fallen. Sie sind vollwertig, und der Ausfall ist auch im Laufe der nächsten zwei Jahre gering, wenn nicht gerade sehr schlechtes Wetter bei der Begattung eine ungenügende Lege-Leistung und damit Lebensdauer zur Folge hat.

Mai und Juni sind die Zuchtmonate, denn jetzt müssen diese Jungvölker erstellt werden, die im nächsten Jahr als junge Wirtschaftsvölker den Honigertrag bringen sollen. Als Zuchtmutter sollte man immer eine Reinzuchtkönigin nehmen, die man sorgfältig nach Honigleistung, Gesundheit und Langlebigkeit der Bienen, Sanftmut und Wabenstetigkeit auswählt. Die Bienen sollten an die Trachtverhältnisse ihres Standorts angepasst sein und auch an die Beuten, in denen sie leben sollen.

Es gibt immer noch Imker, die in zu kleinen Kästen imkern und wenn diese dann Königinnen aus einer starken Magazinlinie bekommen, können sie sich vor Bienenmasse und damit verbundener Schwarmtätigkeit nicht retten. Umgekehrt erfüllen oft gekaufte Königinnen nicht die Erwartungen der Magazinimker, die mit überstarken Völkern viele und besonders frühe Trachten nutzen wollen. Darüber mache man sich bei der Wahl des Zuchtstoffs Gedanken, prüfe und vergleiche!

 

 

Das Bienenmaterial für Ableger oder Kunstschwärme sollte man grundsätzlich nur von wirklich starken Völkern entnehmen. Wirtschaftsvölker mit vorjähriger junger Königin kommen bei genügend Raum und guter Tracht seltener in Schwamstimmung und müssen daher meist nicht geschröpft werden. Aber auch diese Völker können durchaus hin und wieder eine odere mehrere Brutwaben abgeben.

Die Jungvolkbildung ist wichtig. Die dazu notwendigen Brutwaben kann man ganz einfach gewinnen. Wenn Sie Brutwaben - ohne Bienen - in den Honigraum über das Absperrgitter hängen, stehen Ihnen zum Zeitpunkt der Ablegerbildung schöne verdeckelte Brutwaben zur Verfügung, mit denen Sie Ableger bilden können.

Diesen so gebildeten Ablegern - siehe auch den Tipp hierzu - geben Sie eine schlupfreife Weiselzelle zu. Das beweiseln dieser Ableger mit einer unbegatteten Könign ist nicht ganz so einfach. Die Bienen sind eine begattete Königin gewohnt und werden eine unbegattete Königin oft nicht annehmen. In diesem Falle sollte der Ableger 9 Tage weisellos bleiben. Dann werden alle Nachschaffungszellen ausgebrochen und man kann eine unbegattete Königin im Zusetzkäfig unter Futterteigverschluss zusetzen.

Eine begattete Königin können Sie ca. 2 -3 Stunden nach der Ablegerbildung im Zusetzkäfig unter Futterteigverschluss zusetzen. Die Bienen sind eine begatte Königin gewohnt und werden diese problemlos annehmen.

Wichtig ist, dass die neu gebildeten Ableger dauernd gefüttert werden. Wir verwenden dazu Apifonda in den 2,5 kg Portionspackungen, das wir in den Boden des Ablegerkastens legen.

Sobald die Königin begattet ist, wird der Ableger schnell wachsen und kann Mitte Juli in eine große Beute umgesetzt werden.